KI-Übersetzungen – 7 gravierende Nachteile
Bei der Nachbearbeitung maschineller Übersetzungen (Machine Translation Post-Editing oder MTPE) wird der maschinell übersetzte Text überprüft und verbessert, um seine Genauigkeit und Textflüssigkeit zu erhöhen. Diese Aufgabe wird von professionellen Linguisten übernommen, die die Ausgabetexte und die Translation-Memory-Matches überprüfen, um die höchstmögliche Qualität zu gewährleisten.
- Light Post-Editing (LPE)
- Full Post-Editing (FPE)
- Welche MTPE-Methode sollte angewandt werden?
- Einsatz eines maschinellen Übersetzungstools für professionelle Übersetzungen
- Ein MÜ-Tool ist nur so gut, wie es eingesetzt wird
- Es kommt auf Ihre Qualitätserwartungen darauf an
- Preise für MTPE-Projekte
Im Allgemeinen gibt es 2 Hauptvarianten von MTPE:
- Oberflächliche Nachbearbeitung (Light Post-Editing oder LPE) der maschinellen Übersetzung
- Vollständige Nachbearbeitung (Full Post-Editing oder FPE) der maschinellen Übersetzung
Die drei wichtigsten Faktoren, die bei der Auswahl der richtigen MTPE-Methode für den jeweiligen Fall zu berücksichtigen sind, sind Qualität, Zeit und Kosten. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, die Nachbearbeitungsstrategie unter Berücksichtigung dieser Aspekte zu konzipieren und den geeigneten Ansatz zu wählen.
Light Post-Editing (LPE)
Beim Light Post-Editing wird die ursprüngliche maschinelle Rohübersetzung (MÜ) nur dort bearbeitet, wo es unbedingt notwendig ist, um sicherzustellen, dass der Ausgabetext lesbar ist und die Bedeutung des Ausgangsinhalts korrekt wiedergibt.
Der Post-Editor sollte besonders auf Fehler achten, die den Zweck des Dokuments beeinträchtigen könnten. Ohne eine Überprüfung kann rohe MT zu katastrophalen Ergebnissen führen. Wo immer möglich sollte die Bearbeitung auf ein Minimum beschränkt werden. Dieser Ansatz kann zu schnellen und kostengünstigen Ergebnissen führen, wobei Qualitätsverluste natürlich in Kauf genommen werden müssen.
Full Post-Editing (FPE)
Beim Full Post-Editing wird die ursprüngliche MÜ-Ausgabe sorgfältig überprüft und bearbeitet, um alle Fehler zu beseitigen. Während sich das LPE auf das Wesentliche, nämlich Genauigkeit und Lesbarkeit, konzentriert, berücksichtigt das FPE eine Reihe von Faktoren, unter anderem:
- Einheitliche Verwendung der richtigen Terminologie
- Stilistische Konsistenz im gesamten Dokument (und mit anderen geeigneten Dokumenten)
- Behebung aller grammatikalischen Fehler
Welche MTPE-Methode sollte angewandt werden?
LPE und FPE sind als ein Spektrum und nicht als eine Schwarz-Weiß-Entscheidung betrachtet werden. Deshalb sollten die Anforderungen an das MTPE auf das jeweilige Übersetzungsprojekt zugeschnitten sein.
Die Prioritäten bei der Nachbearbeitung sollten sich an den Aspekten Qualität, Zeit und Kosten orientieren.
Das Post-Editing kann auch gänzlich umgangen werden. Diese Strategie eignet sich für Projekte, bei denen die Folgen einer mangelhaften Übersetzung vernachlässigbar sind (z. B. interne Dokumentation).
Einsatz eines maschinellen Übersetzungstools für professionelle Übersetzungen
Beim Einsatz eines maschinellen Übersetzungstools ist es wichtig, sich auf Szenarien zu beschränken, in denen es ohne nennenswerte Qualitätseinbußen optimal eingesetzt werden kann.
Dazu gehören:
- Inhalte mit geringer Sichtbarkeit oder geringem Datenverkehr, wie interne Memos, E-Mails, Beiträge in sozialen Medien zur Stimmungsanalyse usw.
- Inhalte mit geringem Risiko, die nicht absolut genau sein oder komplexen Vorschriften entsprechen müssen. Ein gutes Beispiel hierfür sind nutzergenerierte Inhalte wie Produktbewertungen, bei denen die Leser in der Regel keine hohen Qualitätserwartungen haben.
- Schnell veraltete Inhalte, wie Chat- oder E-Mail-Supportnachrichten, Kundenanfragen usw.
- Große Inhaltsmengen mit kurzer Bearbeitungszeit, wie z. B. Hunderte von Produktbeschreibungen, die schnell veröffentlicht werden müssen.
- Häufig geänderte Inhalte wie Aktualisierungen von Funktionen und Informationen.
In den meisten dieser Fälle ist eine oberflächliche Nachbearbeitung der maschinellen Übersetzung erforderlich, um Genauigkeit und Eindeutigkeit zu gewährleisten. Es könnte sogar praktikabel sein, die Rohfassung zu verwenden, wenn der Inhalt nicht unternehmenskritisch ist.
Ein MÜ-Tool ist nur so gut, wie es eingesetzt wird
MÜ-Tools haben seit ihren bescheidenen Anfängen (als praktikable Lösungen) vor etwa 20 Jahren unübersehbar einen enormen Wandel durchgemacht. Heute können sie zur schnellen Erstellung qualitativ hochwertiger Übersetzungen für eine Vielzahl von (aber sicherlich nicht alle) Zwecke eingesetzt werden.
Damit sie ihr wahres Potenzial entfalten können, müssen sie jedoch für die richtige Art von Inhalten und mit unterschiedlichen Nachbearbeitungsstufen je nach Fall eingesetzt werden.
7 gravierende Nachteile von maschinellen Übersetzungen
Es kommt auf Ihre Qualitätserwartungen darauf an
Spielt die Qualität Ihre Übersetzungen eine untergeordnete Rolle, da Ihre Texte in einem oder mehreren der oben erwähnten Szenarien verwendet werden sollen, dann können Sie getrost auf oberflächlich nachbearbeitete maschinelle Übersetzungen zurückgreifen.
Sind Sie jedoch ein Hersteller hochwertiger Maschinen, Anlagen oder Produkte, die eine umfangreiche Dokumentation oder Produktbeschreibungen mit vertieften Informationen mit sich bringen, oder ein international tätiger Dienstleistungsanbieter in einem anspruchsvollen Bereich, dann können Sie es sich einfach gar nicht leisten, sich mit qualitativ minderwertigen Übersetzungen für Ihre Außendarstellung, Produkte oder geschäftliche Aktivitäten zufrieden zu geben.
Hochwertige Maschinen, Anlagen und Dienstleistungen verlangen nach einer ebenfalls hochwertigen Dokumentation, die wiederum professionell zu übersetzen ist, wenn sie eine ebenso hochwertige Qualität aufweisen soll. Wird die Dokumentation im Zuge eines MÜ-Prozesses vorübersetzt, anschließend muss sie zwangsläufig vollständig nachbearbeitet werden, um der hohen Qualität Ihrer Produkte oder Dienstleistungen gerecht zu werden.
Das sollte Ihr Anspruch als führender Hersteller oder Dienstleistungsanbieter sein.
Preise für MTPE-Projekte
Für maschinelle Übersetzungen, die Sie intern vorbereitet haben und von uns nachgearbeitet werden sollen, gelten Sonderpreise abhängig von der Qualität der vorgelegten maschinellen Übersetzung und dem beabsichtigten Benutzungszweck der finalen Übersetzung. Mit welchem Tool die MÜ erstellt wurde (Translation-Memory des Kunden, DeepL, Google Translate …) spielt auch – aufgrund der unterschiedlichen Qualität des Outputs – eine wichtige Rolle, wobei Kunden-TMs meist die besten Ergebnisse liefern. Die Konditionen gelten in solchen Fällen nur für das jeweilige Projekt.
Der Aufwand für die Nachbearbeitung einer maschinellen Übersetzung sollte nicht unterschätzt werden! Je nach Qualität und Anforderung an die endgültige Übersetzung kann es in manchen Fällen gümstiger und schneller sein, den Inhalt von vornherein von einem professionellen Übersetzer übersetzen zu lassen, insbesondere, wenn er z. B. kundenspezifische Terminologie enthält.